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Eine Machbarkeitsstudie für ein Golfhotel auf dem Gelände des Golfplatzes ist vorgelegt worden. – Von uns aus kann das Hotel gebaut werden, wenn der Nachweis erbracht wird, dass das Sporthotel nicht darunter leidet. – Darum geht es in der Studie aber überhaupt nicht. Das Fazit, dass das Hotel machbar sei, ist auch schnell klar. Wenn ansonsten aber auf zig Seiten Überlegungen angestellt werden, wie eine 'kleine Südumgehung' in verschiedenen Varianten für wie viel neues Bauland sorgen könnte, erkennt man die Absicht, ist verstimmt und fragt sich: Worum geht es hier wirklich?
Fangen wir mit dem einfachsten an, was uns aber sehr am Herzen liegt:
Anfang der 90-er Jahre wollte ein überehrgeiziger Vorstand des TSV Glinde eine Tanzsporthalle. Diese wollte er über das Sporthotel finanzieren. Die Übung ging gründlich in die Hose. Der TSV stand kurz vor der Pleite, wurde im Wesentlichen gerettet von einigen ihm nahe stehenden Privatleuten, die das defizitäre Hotel übernahmen.. Diese Menschen haben großen, nur schwer in Zahlen zu fassenden Schaden von dem Verein und auch von der Stadt abgewendet, mit dem (heute Classic-) Hotel haben sie immer noch reichliche finanzielle Probleme.
Die Golfplatzbetreiber sehen mit ihrem Hotel keine Konkurrenz zum Classic-Hotel, eher eine Ergänzung. Sollten die Eigentümer des Classic-Hotels das ähnlich sehen, spräche aus diesem Zusammenhang nichts gegen ein Golfhotel. Wenn nicht, werden wir die Fraktionen von CDU und SPD daran erinnern müssen, dass sie im Gegensatz zu den Grünen den damaligen Größenwahn des TSV kritiklos unterstützt haben, und ihre Verantwortung gegenüber dem Classic-Hotel einfordern müssen.
Kommen wir nun zur so genannten Machbarkeitsstudiefür das Golfhotel
Auf der letzten von 35 Seiten wird festgestellt, dass die Planungen keinen Einfluss auf die übergeordneten verkehrlichen und städtebaulichen Belange der Stadt Glinde haben, das Hotel also machbar ist. – "Fein", denkt man und fragt sich, wozu dann die anderen 34 Seiten gut sein möchten?
Liest man diese, stellt man fest, dass dort verschiedenste Varianten der so genannten 'kleinen Südumgehung' (Richtung Glinde geht es von Obi an der scharfen Kurve geradeaus Richtung Sönke-Nissen-Allee) und ähnlich viele Varianten einer Verlegung der Bahngleise problematisiert werden. - Die ändern zwar alle nichts an dem 'Machbar', haben aber augenscheinlich einen Eigenwert, für wen, fragt man sich?
Die 'kleine Südumgehung' wird von der CDU und wohl auch der Verwaltung favorisiert. Den immer wieder behaupteten verkehrlichen Nutzen hat uns noch niemand nachweisen können. – Wird sie Wirklichkeit, werden x Autos von Obi statt über die Avenue über die S-N-Allee doch wieder am Markt landen, für die jeweiligen Anwohner nimmt der Verkehrslärm und damit die Wohnqualität allerdings ab bzw. zu.
Liest man weiter, bekommt man eine Vermutung, worum es wirklich geht. Zwischen 'kleiner Südumgehung' und Avenue erschließt sich ein wunderschönes neues Baugebiet, je nach Bogen der Südumgehung und Anordnung der Gleise ein wenig größer oder kleiner. Und ein Architektenbüro hat auch schon mal grob geplant, wie viele Reihen- oder andere Häuser man dort wie platzieren könnte.
Spätestens jetzt kommt der Punkt, wo wir Grünen stinksauer werden: Wir haben einmal ein 'Stadtentwicklungskonzept' für Glinde beantragt, weil wir das anscheinend nicht zu bremsende Wachstum der Stadt zumindest verlangsamen und in geordnete Bahnen lenken wollten. Wir wollten für die nächsten 10 bis 20 Jahre nicht immer wieder durch ein neues Baugebiet überrascht werden, sondern halbwegs verbindlich festgeschrieben wissen, was in welchen Dimensionen in Glinde wann noch bebaut werden soll. Die Verwaltung und alle Parteien stimmten dem erst einmal zu, eine Ablehnung wäre doch nur schwer zu begründen gewesen.
In einer ersten Phase wurden dann auch von Planungsbüros eine Bestandsaufnahme vorgenommen und grobe Ideen entwickelt. In diesem Stadium organisierte die Bürgervorsteherin, Frau Nordmann, CDU, eine Versammlung der Einwohner, ließ ihnen die Bestandsaufnahme vortragen und sie dann entsprechend ratlos und frustriert nach Hause gehen (den Bestand kannten sie schon, zur Not wären Sie auch mit nur groben Ideen zufriedener gewesen). - Es folgte, was wohl folgen sollte. Das Stadtentwicklungskonzept wurde von der zu der Zeit noch CDU-Mehrheit unter stillschweigender Duldung des Bürgermeisters, Herrn Rehders, ohne irgendeinen Beschluss beerdigt.
Ein Stadtentwicklungskonzept haben wir also nicht, es darf also weiter gewurschtelt werden wie bisher. Die Bebauung von Olande ist noch nicht abgeschlossen, die des Depotgeländes hat noch nicht begonnen, schon scheint das nächste größere Baugebiet anzustehen (interessanterweise finden sich hier grobe Ideen aus den Anfängen des Stadtentwicklungskonzeptes wieder, leider wurden inzwischen aus angedachten stadtnahen Seniorenwohnungen eher konkrete Reihenhäuser für jedermann). Eine Notwendigkeit sehen wir nicht, einen Beschluss der Politik dazu gibt es auch nicht, aber der soll wohl vorbereitet werden, dadurch, dass das Thema beharrlich immer wieder ins Gespräch gebracht wird.
Ist das nun Weitsicht oder eher das Beharren auf der Idee des ewigen Wachstums? Oder ist es ganz einfach so, dass sich da die Vorstellungen des Bürgermeisters, der wild entschlossen zu sein scheint, nach dem Wettbewerb um die Gewerbetreibenden nun den um die weniger werdenden jungen Familien aufzunehmen, treffen mit denen des Bauern Lessau, der am liebsten Landwirtschaft nur so lange zu betreiben scheint, bis sich die Umwandlung seines Ackerlandes in einen Golfplatz oder in Bauland als lukrativer erweist?
Wir haben nichts gegen junge Familien, aber warum diese auf Teufel komm heraus mit neuen Wohngebieten angelockt werden sollen, während in älteren Gebieten Glindes zumindest die Gefahr droht, dass diese absehbar nur noch von Senioren bewohnt werden, verstehen wir nicht. Wir sind für eine Ansiedlungspolitik, die möglichst flächendeckend einen Mix von Alt und Jung ermöglicht. - Ansonsten wird so oder so Glinde in Zukunft hauptseitig von älteren Menschen bewohnt werden. Nicht nur diese erwarten, dass für alle, die schon hier wohnen, die Wohnqualität verbessert wird. Das wird sicher nicht durch immer neue Ansiedlungen und dem damit verbundenen zusätzlichen Verkehr zu erreichen sein.
Wir haben auch nichts gegen Bauern. Sie sorgen u. a. für unser täglich Brot und Fleisch. Als Kommunalpolitiker/innen sind wir allerdings verpflichtet, uns dem Allgemeinwohl zu widmen, nicht aber Grundstücksverwertungsinteressen einzelner.
Schauen wir mal, wie das Ganze letztendlich ausgeht. Das Golfhotel wird wohl kommen, aber werden auch Umgehung und Baugebiet kommen. Oder geht das eine nicht ohne das andere? – Wir gehen davon aus, dass alle darauf Einfluss nehmen können.
Tun Sie es! Äußern Sie sich, für den Anfang würden wir uns über eine Mail freuen: wolf.tank@. gruene-glinde.de
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